Die ESG Reporting Pflicht in Deutschland ist weit mehr als nur eine neue Vorschrift – sie markiert einen strategischen Wendepunkt. Unternehmen müssen jetzt transparent machen, was sie in den Bereichen Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) leisten.

Was die ESG-Berichtspflicht für Ihr Unternehmen bedeutet

Stellen Sie sich die ESG-Berichtspflicht wie einen Zukunfts-TÜV für Ihr Geschäftsmodell vor. Früher genügte ein Blick in die Bilanz. Heute wollen Investoren, Kunden und Geschäftspartner wissen, wie widerstandsfähig Ihr Unternehmen wirklich ist – und dafür schauen sie sich eben diese Nachhaltigkeitsaspekte ganz genau an.

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Das Ganze ist aber keine lästige bürokratische Hürde, sondern eine echte strategische Chance. Wer offen über seine ESG-Leistungen spricht, erfüllt nicht nur die gesetzlichen Vorgaben. Vielmehr sichert man sich so den Zugang zum Markt und verschafft sich einen klaren Vorteil im Wettbewerb.

Der große Wandel: von NFRD zu CSRD

Der Haupttreiber hinter der neuen ESG Reporting Pflicht in Deutschland ist die EU-weite Corporate Sustainability Reporting Directive, kurz CSRD. Sie löst die bisherige Non-Financial Reporting Directive (NFRD) ab und sorgt für eine massive Ausweitung der Berichtspflichten.

Die Zahlen sprechen für sich: Waren nach der alten NFRD-Regelung nur etwa 500 deutsche Unternehmen betroffen, sind es mit der CSRD auf einen Schlag rund 15.000. Von dieser gewaltigen Erweiterung sind vor allem große Kapitalgesellschaften und börsennotierte Firmen betroffen, die bestimmte Größenkriterien erfüllen. Wer tiefer in die Hintergründe der neuen Nachhaltigkeitsberichterstattung eintauchen möchte, findet bei der DIHK wertvolle Informationen.

Wer die ESG-Berichtspflicht jetzt proaktiv angeht, sichert sich das Vertrauen von Investoren, Kunden und den besten Talenten. Das ist längst kein „Nice-to-have“ mehr, sondern eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit.

Von NFRD zu CSRD: die wichtigsten Änderungen im Überblick

Der Sprung von der alten NFRD zur neuen CSRD ist gewaltig. Die neuen Regeln sind nicht nur umfassender, sondern betreffen auch deutlich mehr Unternehmen. Die folgende Tabelle fasst die entscheidenden Verschärfungen und Erweiterungen für Sie zusammen.

Aspekt Alte Regelung (NFRD) Neue Regelung (CSRD)
Betroffene Unternehmen Ca. 500 große, kapitalmarktorientierte Unternehmen in Deutschland Ca. 15.000 Unternehmen, inkl. großer, nicht-börsennotierter GmbHs & börsennotierter KMUs
Inhalte "Comply or explain"-Prinzip, Fokus auf wesentliche nicht-finanzielle Aspekte Detaillierte, verpflichtende EU-Berichtsstandards (ESRS), Prinzip der doppelten Wesentlichkeit
Prüfung Keine externe Prüfungspflicht, nur Aufsichtsratsprüfung Verpflichtende externe Prüfung mit zunächst begrenzter Sicherheit ("limited assurance")
Platzierung Flexibel: im Lagebericht oder separater Bericht Fester Bestandteil des Lageberichts, keine separate Veröffentlichung mehr möglich
Digitalisierung Keine Vorgabe Verpflichtendes digitales Format (XHTML) und "Tagging" von Informationen

Man sieht also deutlich: Die CSRD nimmt Unternehmen viel stärker in die Pflicht. Die Anforderungen an Datenqualität, Transparenz und Überprüfbarkeit sind um ein Vielfaches höher als zuvor.

Warum proaktives Handeln jetzt zählt

Die neuen Regeln haben ein klares Ziel: Sie sollen Kapitalflüsse gezielt in nachhaltigere Geschäftsmodelle lenken. Unternehmen, die ihre ESG-Leistungen überzeugend präsentieren, werden zu attraktiven Partnern und Investitionszielen. Wer das Thema ignoriert, riskiert hingegen handfeste Nachteile.

Einige der wichtigsten strategischen Vorteile auf einen Blick:

Letztendlich geht es darum, Ihr Unternehmen zukunftsfest zu machen. Die ESG Reporting Pflicht in Deutschland liefert den perfekten Anstoß, Nachhaltigkeit endlich fest in der eigenen Strategie zu verankern und daraus einen echten Wettbewerbsvorteil zu schmieden. Es ist eine Einladung, die eigene Geschichte von Verantwortung und Weitblick zu erzählen.

Wen die neue Berichtspflicht wann genau betrifft

Die Frage „Sind wir betroffen?“ treibt gerade viele Führungskräfte in Deutschland um. Die Antwort ist aber nicht immer ein klares Ja oder Nein, denn die ESG Reporting Pflicht Deutschland erfasst nicht alle auf einmal. Man kann es sich wie ein gestaffeltes Boarding am Flughafen vorstellen – nicht alle Passagiere steigen gleichzeitig ein.

Entscheidend ist hier ein Mix aus Unternehmensgröße, Rechtsform und ob das Unternehmen an der Börse notiert ist. Die EU hat klare Kriterien festgelegt: Bilanzsumme, Nettoumsatzerlöse und die durchschnittliche Mitarbeiterzahl. Ein Unternehmen muss berichten, sobald es mindestens zwei dieser drei Schwellenwerte knackt.

Der Zeitplan für die gestaffelte Einführung

Die neuen Regeln kommen nicht über Nacht, sondern werden in mehreren Wellen eingeführt. Das gibt den Unternehmen Luft zum Atmen und Zeit für die Vorbereitung. Zuerst sind die ganz Großen dran, dann wird der Kreis schrittweise immer weiter gezogen.

So sieht der Fahrplan konkret aus:

Achtung, wichtige Änderung: Die Schwellenwerte wurden erst kürzlich angehoben! Ursprünglich lagen die Grenzen bei 20 Mio. € Bilanzsumme und 40 Mio. € Umsatz. Wer also dachte, er sei knapp davongekommen, sollte jetzt noch einmal ganz genau nachrechnen.

Diese schrittweise Einführung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines längeren Prozesses. Die folgende Infografik zeigt schön, wie sich die Regulierung entwickelt hat.

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Man sieht deutlich: Die CSRD ist keine plötzliche Idee, sondern baut konsequent auf bestehenden Regeln auf und zieht die Zügel straffer an.

Unterschätzen Sie nicht die indirekte Betroffenheit

Selbst wenn Ihr Unternehmen unter die genannten Grenzen fällt und damit formell (noch) keine direkte ESG Reporting Pflicht in Deutschland hat, sollten Sie das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn die großen, berichtspflichtigen Konzerne müssen ihre gesamte Wertschöpfungskette durchleuchten.

Das heißt im Klartext: Sie werden anklopfen und detaillierte ESG-Informationen von ihren Zulieferern und Partnern verlangen. Wer dann mit leeren Händen dasteht, wird schnell uninteressant und riskiert, aus der Lieferkette zu fliegen. Die Anforderungen sickern also von den Großen zu den Kleinen durch – ein Effekt, der oft als „Trickle-down“ bezeichnet wird. Wenn Sie sich tiefer mit der allgemeinen CSR-Berichtspflicht und ihren Hintergründen befassen wollen, finden Sie hier wertvolle Infos.

Für jedes Unternehmen, auch für KMU, ist es daher ein kluger Schachzug, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Wer vorbereitet ist, hat einen klaren Vorteil.

ESG-Reporting in Deutschland: Die drei Säulen praxisnah entschlüsselt

Das Kürzel ESG klingt erstmal sperrig und theoretisch. Dahinter stecken aber ganz handfeste Themen, die jedes Unternehmen im Kern betreffen. Um die ESG Reporting Pflicht in Deutschland zu meistern, reicht es nicht, die drei Säulen – Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) – als getrennte Boxen abzuhaken. Man muss sie als das verstehen, was sie sind: Ein vernetztes Ganzes.

Stellen Sie es sich wie ein Haus vor: Das Fundament, die Mauern und das Dach. Alles greift ineinander und sorgt für Stabilität.

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Für jede dieser Säulen brauchen Sie konkrete Kennzahlen und die passende Geschichte dazu. Am Ende muss ein ehrliches, mit Fakten untermauertes Bild Ihrer unternehmerischen Verantwortung entstehen.

E wie Environment: Die ökologische Verantwortung

Die Umweltsäule ist so viel mehr als nur die CO?-Bilanz. Hier geht es um wirklich alle Spuren, die Ihr Unternehmen auf unserem Planeten hinterlässt. Es geht um einen bewussten Umgang mit Ressourcen, die Vermeidung von Verschmutzung und einen echten Beitrag zum Klimaschutz.

Nehmen wir als Beispiel ein mittelständisches Logistikunternehmen. Klar, der Spritverbrauch der LKW-Flotte ist ein wichtiger Punkt (Scope-1-Emissionen). Aber die neuen ESRS-Standards verlangen, dass wir viel tiefer graben.

Mit der CSRD-Richtlinie wächst der Druck, genau solche Daten lückenlos zu erfassen. Analysen zeigen, dass der CO?-Preis immer relevanter wird und Investitionen in Energieeffizienz kein „Nice-to-have“ mehr sind, sondern eine Notwendigkeit. Dabei geht es nicht mehr nur um Klimadaten, sondern zunehmend auch um Biodiversität und Arbeitsbedingungen, wie Einblicke von LBBW Research zeigen.

S wie Social: Die soziale Dimension

Bei der sozialen Säule (S) steht der Mensch im Mittelpunkt. Und zwar nicht nur die eigenen Mitarbeitenden, sondern auch die Menschen in der Lieferkette, die Kunden und die Gesellschaft, in der Ihr Unternehmen tätig ist. Hier dreht sich alles um Fairness, Sicherheit und Vielfalt.

Ein gutes Beispiel ist ein Einzelhändler mit Eigenmarken. Die ESG Reporting Pflicht in Deutschland zwingt ihn dazu, weit über den eigenen Tellerrand – oder besser gesagt, die eigene Bürotür – hinauszublicken.

Ein sicherer und fairer Arbeitsplatz im eigenen Haus ist die absolute Basis. Echte soziale Verantwortung beweist sich aber erst in der Tiefe der Lieferkette – dort, wo die Produkte herkommen.

Konkrete Fragen, die hier beantwortet werden müssen, sind:

  1. Arbeitsbedingungen in der Lieferkette: Werden die Menschenrechte bei den Zulieferern in Asien oder Südamerika respektiert? Gibt es Kontrollen, um Kinder- oder Zwangsarbeit auszuschließen?
  2. Mitarbeiterbindung und -entwicklung: Wie hoch ist die Fluktuation? Welche Weiterbildungen gibt es, um das Team fit für die Zukunft zu machen?
  3. Diversität und Inklusion: Wie viele Frauen sind in Führungspositionen? Werden Menschen mit Behinderung gezielt gefördert?

G wie Governance: Die gute Unternehmensführung

Die Governance-Säule (G) ist das Rückgrat, das alles zusammenhält. Sie beschreibt die internen Regeln, Prozesse und Kontrollen, die sicherstellen, dass ein Unternehmen ethisch, transparent und verantwortungsvoll gelenkt wird. Eine gute Governance verhindert Skandale und schafft vor allem eines: Vertrauen.

Denken Sie an ein Technologie-Startup. Die entscheidenden Governance-Themen wären hier:

Eine starke Governance ist die Versicherung dafür, dass die Ziele aus den Bereichen Umwelt und Soziales nicht nur wohlklingende Phrasen auf der Website bleiben. Sie verankert diese Themen fest in der Unternehmensstrategie. Klare ESG-Ziele im Unternehmen zu definieren, ist der erste Schritt, um die Anforderungen aus allen drei Säulen systematisch anzugehen und den Erfolg messbar zu machen.

Die ESRS: Die neue gemeinsame Sprache der Nachhaltigkeit

Wenn die CSRD das große Regelwerk für die ESG Reporting Pflicht in Deutschland ist, dann sind die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) die dazugehörige Grammatik. Man kann sie sich wie eine neue, gemeinsame Geschäftssprache vorstellen, die endlich Klarheit schafft.

Bisher glich die Nachhaltigkeitsberichterstattung einem wilden Durcheinander verschiedener Dialekte – kaum jemand hat den anderen wirklich verstanden, und ein echter Vergleich war schlicht unmöglich. Die ESRS räumen damit auf. Sie sind quasi der „Nachhaltigkeits-Duden“, der für alle berichtspflichtigen Unternehmen gilt und für eine einheitliche, transparente und vergleichbare Kommunikation sorgt.

Wie die ESRS-Standards aufgebaut sind

Das ESRS-Regelwerk ist kein unübersichtlicher Wust, sondern folgt einer klaren Logik. Insgesamt gibt es zwölf Standards, die wie Zahnräder ineinandergreifen. Sie lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen.

Zwei übergreifende Standards legen das Fundament:

Darauf aufbauend gibt es zehn themenspezifische Standards, die die drei Säulen von ESG im Detail behandeln: fünf für Umwelt (E), vier für Soziales (S) und einer für Governance (G). Aber keine Sorge, man muss nicht über alles berichten. Nur die Themen, die für das eigene Unternehmen wirklich wesentlich sind, müssen auch in den Bericht.

Stellen Sie sich die ESRS nicht als starres Korsett vor, sondern eher als einen modularen Baukasten. Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ist dabei Ihr Werkzeug, mit dem Sie genau die Bausteine auswählen, die für Ihr Geschäftsmodell wirklich zählen.

Aufbau der European Sustainability Reporting Standards (ESRS)

Um diese Struktur noch greifbarer zu machen, haben wir den Aufbau der Standards in einer Tabelle zusammengefasst. Man erkennt gut, wie die übergreifenden Prinzipien mit den spezifischen Themen aus Umwelt, Soziales und Governance verknüpft sind.

Aufbau der European Sustainability Reporting Standards (ESRS)

Kategorie Standard-Kürzel Fokus des Standards
Übergreifend ESRS 1 Allgemeine Anforderungen & Prinzipien
ESRS 2 Allgemeine, für alle verpflichtende Angaben
Umwelt (E) ESRS E1 Klimawandel
ESRS E2 Umweltverschmutzung
ESRS E3 Wasser- und Meeresressourcen
ESRS E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme
ESRS E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
Soziales (S) ESRS S1 Eigene Belegschaft
ESRS S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette
ESRS S3 Betroffene Gemeinschaften
ESRS S4 Verbraucher und Endnutzer
Governance (G) ESRS G1 Unternehmensführung, Risikomanagement & interne Kontrolle

Diese Liste ist aber noch nicht ganz vollständig. In Zukunft werden noch sektorspezifische ESRS hinzukommen. Diese werden dann die besonderen Gegebenheiten von Branchen wie Öl und Gas, Landwirtschaft oder dem Textilsektor noch genauer unter die Lupe nehmen.

Mehr als nur trockene Zahlen

Die ESRS verlangen viel mehr als eine reine Aneinanderreihung von Kennzahlen. Es geht darum, die Zahlen in einen Kontext zu setzen und eine Geschichte zu erzählen. Unternehmen müssen nicht nur berichten, was sie tun, sondern auch warum sie es tun.

Konkret heißt das: Sie müssen Ihre Strategien, die Ziele, die Sie sich gesetzt haben, und die Maßnahmen, die Sie ergreifen, im Detail beschreiben. Ein ganz zentraler Punkt ist dabei die Offenlegung der sogenannten IROs – also der Impacts, Risks and Opportunities (Wirkungen, Risiken und Chancen), die mit jedem wesentlichen Thema verbunden sind.

Die ESG Reporting Pflicht in Deutschland zwingt Unternehmen durch die ESRS also dazu, einen strategischen und nach vorne gerichteten Blick zu entwickeln. Am Ende geht es darum, eine schlüssige Erzählung zu schaffen, die mit validen Daten untermauert ist und zeigt, wie tief Nachhaltigkeit wirklich im Kerngeschäft verankert ist.

So setzen Sie Ihren ESG-Bericht im Unternehmen Schritt für Schritt um

Die Theorie zur ESG-Reporting-Pflicht in Deutschland zu verstehen, ist die eine Sache. Die praktische Umsetzung im eigenen Unternehmen eine ganz andere. Sehen Sie es nicht als reine Pflichtübung, sondern als strategisches Projekt, das tief im gesamten Unternehmen verankert sein muss.

Stellen Sie es sich wie den Bau eines Hauses vor: Ohne einen klaren Plan, das richtige Team und robuste Materialien wird das Gebäude am Ende wackelig.

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Dieser Fahrplan führt Sie durch die fünf entscheidenden Phasen. Er zeigt Ihnen, wie Sie die typischen Stolpersteine umgehen und Ihr ESG-Reporting von Anfang an auf ein solides Fundament stellen.

1. Bauen Sie ein schlagkräftiges ESG-Team auf

Ganz klar: ESG-Reporting ist keine Ein-Mann-Show. Der allererste und wichtigste Schritt ist es, ein Team zusammenzustellen, das aus verschiedenen Ecken des Unternehmens kommt. Die Leitung sollte ganz oben angesiedelt sein, also bei der Geschäftsführung oder dem Vorstand. Nur so bekommt das Thema das Gewicht, das es verdient.

Diese Abteilungen gehören unbedingt an den Tisch:

Definieren Sie glasklare Verantwortlichkeiten. Wer liefert welche Daten bis wann? Ein Projektleiter oder ESG-Beauftragter, der alle Fäden in der Hand hält, ist hier Gold wert.

2. Führen Sie die doppelte Wesentlichkeitsanalyse durch

Das hier ist das strategische Herzstück Ihres gesamten ESG-Prozesses. Bevor Sie auch nur eine einzige Kennzahl sammeln, müssen Sie wissen: Welche Nachhaltigkeitsthemen sind für uns überhaupt relevant? Die doppelte Wesentlichkeit zwingt Sie dabei zu einem doppelten Blickwinkel.

  1. Die „Inside-Out“-Perspektive (Impact-Wesentlichkeit): Welche Spuren hinterlässt unser Geschäftsmodell in Umwelt und Gesellschaft?
  2. Die „Outside-In“-Perspektive (Finanzielle Wesentlichkeit): Welche Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen von außen prasseln auf unseren Geschäftserfolg ein?

Ein Thema wird dann berichtspflichtig, wenn es aus mindestens einer dieser beiden Sichtweisen als wesentlich eingestuft wird. Dieser Schritt ist die Weiche, die entscheidet, worüber Sie später berichten müssen – und worüber nicht.

3. Schließen Sie Datenlücken und schaffen Sie saubere Prozesse

Nach der Wesentlichkeitsanalyse wissen Sie, was Sie berichten müssen. Jetzt kommt die oft knifflige Frage: Woher nehmen wir die Daten? In dieser Phase werden Sie garantiert auf Lücken in Ihrer bisherigen Datensammlung stoßen. Das ist völlig normal.

Viele Unternehmen haben zwar schon ESG-Daten, nutzen sie aber eher strategisch. Eine Studie von Key-ESG zeigt, dass rund 90 % der börsennotierten Unternehmen in Deutschland Nachhaltigkeitsberichte erstellen, um das Vertrauen der Investoren zu stärken. Und 70 % nutzen ESG-Daten, um ihre Lieferketten zu optimieren. Gleichzeitig sind sich viele bei der Datenqualität unsicher. Mehr dazu finden Sie in den aktuellen ESG-Statistiken auf keyesg.com.

Schaffen Sie also robuste und nachvollziehbare Prozesse. Excel-Listen können ein Anfang sein, aber für eine prüfungssichere Berichterstattung führt an spezialisierter Software oft kein Weg vorbei.

4. Erstellen Sie den Nachhaltigkeitsbericht

Jetzt ist es an der Zeit, alle Puzzleteile zusammenzufügen. Ihr Nachhaltigkeitsbericht muss klar nach den ESRS-Vorgaben strukturiert sein. Er braucht sowohl die harten, quantitativen Daten als auch qualitative Erklärungen zu Ihren Strategien, Zielen und Maßnahmen.

Ganz wichtig: Der Nachhaltigkeitsbericht ist kein Hochglanz-Marketingdokument mehr, das irgendwo separat existiert. Er muss zwingend in den Lagebericht integriert und im elektronischen XHTML-Format veröffentlicht werden. Eine klare, verständliche Sprache ist dabei genauso entscheidend wie die korrekte Darstellung der Fakten. Unser umfassender Leitfaden zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie einen überzeugenden Nachhaltigkeitsbericht erstellen, der allen Anforderungen gerecht wird.

5. Bereiten Sie die externe Prüfung vor

Der letzte Schritt vor dem Ziel: die Prüfung durch einen Wirtschaftsprüfer. Dieser wird sich Ihre Angaben ansehen und zunächst mit „begrenzter Sicherheit“ (Limited Assurance) bestätigen, ob alles plausibel und nachvollziehbar ist.

Die beste Vorbereitung ist eine lückenlose Dokumentation. Halten Sie fest, wie Sie Daten erhoben haben, welche Methodik Sie für die Wesentlichkeitsanalyse genutzt haben und welche Annahmen Sie getroffen haben. Ein sauberer „Audit Trail“ ist das A und O, um die Prüfung glatt zu überstehen und die Glaubwürdigkeit Ihres Berichts zu zementieren.

Häufige Fragen zur ESG Reporting Pflicht

Die CSRD ist in aller Munde, aber im Unternehmensalltag tauchen immer wieder die gleichen drängenden Fragen auf. Verständlich, denn die neuen Pflichten sind komplex. Wir bringen Licht ins Dunkel und beantworten die Fragen, die uns in der Praxis am häufigsten begegnen. Klare Antworten sind schließlich der erste Schritt, um die Herausforderungen der ESG Reporting Pflicht Deutschland souverän anzugehen.

Was passiert, wenn man die ESG-Berichtspflicht ignoriert?

Ganz ehrlich? Die Konsequenzen gehen weit über ein einfaches Bußgeld hinaus. Natürlich drohen empfindliche Strafen, die je nach Unternehmensgröße und Schwere des Verstoßes wehtun können. Doch die wahren Risiken lauern im operativen Geschäft und sind oft viel schmerzhafter als jede Geldbuße.

Wer die Berichtspflicht ignoriert, riskiert ganz handfeste Nachteile:

Die Nichterfüllung ist also alles andere als ein Kavaliersdelikt. Sie ist ein direktes Risiko für den langfristigen Erfolg deines Unternehmens.

Sind kleine und mittlere Unternehmen wirklich nicht betroffen?

Auch wenn die meisten KMU (kleine und mittlere Unternehmen) nicht direkt unter die ESG Reporting Pflicht Deutschland fallen, wäre es ein großer Fehler, das Thema auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Auswirkungen treffen sie indirekt, aber mit voller Wucht. Man nennt das den „Trickle-down-Effekt“.

Große Konzerne müssen ihre komplette Wertschöpfungskette durchleuchten und darüber berichten. Das heißt, sie klopfen bei ihren kleineren Zulieferern und Dienstleistern an und fordern ESG-Daten. Plötzlich werden Themen wie der CO?-Fußabdruck eines Bauteils, faire Arbeitsbedingungen oder recycelte Materialien zu entscheidenden Kriterien bei der Auftragsvergabe.

Ein KMU, das keine ESG-Daten liefern kann, wird für große Kunden quasi unsichtbar oder schlicht uninteressant. Sich frühzeitig mit ESG auseinanderzusetzen, ist also kein Luxus, sondern sichert die eigene Wettbewerbsfähigkeit.

Für kapitalmarktorientierte KMU wird es ab dem Geschäftsjahr 2026 ohnehin ernst – dann sind sie direkt berichtspflichtig. Zwar gibt es eine Aufschuboption bis 2028 (das sogenannte Opt-out), aber wer so lange wartet, dem läuft die Zeit davon.

Was genau bedeutet „doppelte Wesentlichkeit“?

Die doppelte Wesentlichkeit ist das absolute Herzstück und die größte Neuerung der CSRD. Sie zwingt Unternehmen zu einem radikalen Perspektivwechsel. Bisher haben sich Firmen vor allem eine Frage gestellt: Wie wirken sich Nachhaltigkeitsthemen auf unseren Geschäftserfolg aus? Das war die klassische finanzielle Sichtweise, auch „Outside-In“ genannt.

Die CSRD verlangt jetzt aber einen zweiten, absolut gleichberechtigten Blickwinkel: Welche Auswirkungen hat unser Unternehmen auf Umwelt und Gesellschaft? Diese „Inside-Out“-Perspektive schaut auf den realen Fußabdruck, den das Geschäftsmodell in der Welt hinterlässt.

Ein Thema ist also dann relevant und berichtspflichtig, wenn es aus mindestens einer dieser beiden Perspektiven als wesentlich eingestuft wird. Dieses Prinzip stellt sicher, dass Unternehmen endlich ein ehrliches und vollständiges Bild ihrer Verantwortung zeichnen müssen.

Wie funktioniert die externe Prüfung des ESG-Berichts?

Mit der CSRD ist Schluss mit reinen Selbsterklärungen und bunten Broschüren. Der Nachhaltigkeitsbericht muss verpflichtend extern geprüft werden, um seine Glaubwürdigkeit zu untermauern. Gestartet wird mit einer Prüfung mit „begrenzter Sicherheit“ (limited assurance).

Das Niveau ist anfangs also etwas niedriger als bei der knallharten Finanzprüfung. Langfristig ist aber eine Prüfung mit „hinreichender Sicherheit“ (reasonable assurance) geplant, was dem strengen Standard der Jahresabschlussprüfung entspricht.

Für Unternehmen heißt das: Sie müssen vom ersten Tag an saubere, nachvollziehbare und prüffähige Prozesse für ihre ESG-Datenerfassung aufbauen. Eine lückenhafte Dokumentation oder schwammige Berechnungsmethoden werden bei der Prüfung gnadenlos durchfallen.


Die ESG-Berichtspflicht stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen, bietet aber auch die Chance, Nachhaltigkeit als echten Werttreiber zu etablieren. Click A Tree hilft Ihnen dabei, Ihre ESG-Ziele mit messbaren und transparenten Maßnahmen zu untermauern. Wir automatisieren Ihren positiven Impact – von Baumpflanzungen bis zur Sammlung von Plastik aus dem Meer – und machen Ihre Nachhaltigkeitsstrategie sichtbar und glaubwürdig.

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