CSRD Berichtspflicht: Der komplette Guide
Bist du von der Nachhaltigkeitsberichterstattung betroffen?
- Chris Kaiser
- 07/08/2024
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Alles, was du zum Thema CSRD wissen musst, findest du in diesem Artikel.
Zusätzlich kannst du dir kostenfrei das praktische CSRD-Whitepaper herunterladen.
Wenn du es eilig hast: Hier ist die CSRD PDF-Vorlage.
Was ist die CSRD eigentlich?
Die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) ist eine EU-Richtlinie, die Unternehmen verpflichtet, umfassende und standardisierte Berichte über ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu erstellen.
Ziel: Die Richtlinie soll die Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen verbessern.
Anwendungsbereich: Sie gilt für große Unternehmen und börsennotierte KMU in der EU.
Berichtspflichten: Unternehmen müssen detaillierte Informationen zu ökologischen, sozialen und Governance-Aspekten (ESG) bereitstellen.
Standards: Die Berichte müssen nach einheitlichen EU-weiten Standards erstellt werden, die sich an internationalen Leitlinien wie der Global Reporting Initiative (GRI) orientieren.
Zeitrahmen: Die CSRD tritt schrittweise in Kraft, beginnend mit dem Geschäftsjahr 2024. Unternehmen, die bereits der NFRD (Non-Financial Reporting Directive) unterliegen, müssen ab 2025 berichten.
Vorteile: Die CSRD soll Investoren, Verbrauchern und anderen Stakeholdern bessere Informationen zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen liefern.
Was bedeutet die CSRD-Berichtspflicht für dein Unternehmen?
In Deutschland sind seit dem ersten Januar 2024 etwa 49.000 Unternehmen von der CSRD-Berichtspflicht betroffen.
Das ist eine große Herausforderung – aber auch eine große Chance!
Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg sind untrennbar verbunden
Es gibt neue Anforderungen für die Dokumentation und Berichterstattung über Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Unternehmen in der Europäischen Union und in Deutschland.
Die Corporate Sustainability and Responsibility Directive (CSRD) stellt einige Anforderungen an die Geschäftswelt.
Es lohnt sich, eine zukunftsfähige Unternehmensstrategie auszuarbeiten, um langfristig erfolgreich zu sein.
In einer Zeit, in der die Ressourcen knapp sind und der Klimawandel eine gewisse Instabilität in bisherige Produktionsketten bringt, ist Nachhaltigkeit kein Maybe, sondern ein Must-have für wirtschaftlichen Erfolg.
Hier und jetzt sichern sich Unternehmen ihre Zukunftsfähigkeit, indem sie sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen.
Die Berichtspflicht mag zunächst wie eine zusätzliche Bürde empfunden werden, birgt jedoch Chancen für langfristigen Erfolg und eine solide Wettbewerbsfähigkeit.
Die Voraussetzungen hierfür sind, dass jetzt neue Marktstrategien erarbeitet und umgesetzt werden.
Die Bedeutung der Corporate Sustainability Reporting Directive in Deutschland und für dein Business
Es sind nun viel mehr Unternehmen von der Berichtspflicht betroffen.
Das bedeutet, dass diese Unternehmen sowohl in der Lieferkette als auch im operativen Geschäft darauf achten werden, mit nachhaltig agierenden Unternehmen zu kooperieren.
Denn selbst das Hotel, in dem Geschäftsreisende unterkommen, wirkt sich auf die Werte in den Nachhaltigkeitsberichten aus.
Im Jahr 2023 waren etwa 11.600 deutsche Unternehmen berichtspflichtig, im Jahr 2024 sind es nun etwa 49.000.
Sich nachhaltig aufzustellen bedeutet deshalb auch, ein möglicher Kooperationspartner von berichtspflichtigen Unternehmen zu werden, zu sein oder zu bleiben.
So werden selbst im Preis höhere Produkte & Dienstleistungen an Marktrelevanz gewinnen, wenn ihre günstigere Alternative nicht nachhaltig ist.
Wer ist CSRD-Berichtspflichtig?
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales erklärt auf seiner Website ausführlich, für wen die Berichtsanforderungen seit dem 01. Januar 2024 gelten:
“Kapitalgesellschaften und Personenhandelsgesellschaften mit ausschließlich haftungsbeschränkten Gesellschaftern, die im bilanzrechtlichen Sinne große Unternehmen, im bilanzrechtlichen Sinne kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die kapitalmarktorientiert sind, und Drittstaatenunternehmen mit 150 Mio. Euro Umsatz in der EU, deren Tochterunternehmen die vorstehenden Großkriterien erfüllen oder deren Zweigniederlassungen mehr als 40. Mio. Euro Umsatz erreichen.” (Quelle: www.csr-in-deutschland.de , 10.02.2024)
Weiterhin berichtspflichtig sind ab dem 01. Januar 2024 Unternehmen von öffentlichem Interesse mit mehr als 500 Mitarbeitenden.
Ab dem Folgejahr (01.01.2025) sind alle anderen bilanzrechtlichen großen Unternehmen verpflichtet, einen CSRD-Bericht anzufertigen.
Und vom 01. Januar 2026 an werden auch die kapitalmarktorientierten KMU der CSRD-Berichtspflicht nachkommen müssen, allerdings mit der Möglichkeit eines Aufschubs bis 2028.
Was bedeutet die CSRD-Berichtspflicht für den wirtschaftlichen Erfolg?
- Die Reduzierung des Energieverbrauchs spart Geld
- Die Förderung von Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz schafft Diversität und diverse Teams sind innovativer und in Krisen resilienter
- Die Verwendung nachhaltiger Materialien wie Mehrwegbecher oder Stoffservietten amortisieren ihre höheren Anschaffungskosten über die Zeit und sind qualitativ hochwertiger
- Das Bestellen bei nachhaltigen Lieferfirmen ist zunächst teurer, aber auch sicherer. Denn wenn es zu Lieferkrisen kommt, sind Obst & Gemüse vom Hof nebenan weiterhin verfügbar
- Die Implementierung von Recycling-Programmen macht aus Müll Mehrwert
- Die Förderung von erneuerbaren Energien und umweltfreundlichen Technologien ist ebenfalls in der Anschaffung teurer, aber langfristig sicher und günstig
- Baumpflanzungen mit Click A Tree dienen als nachhaltige Ergänzung zu den zuvor genannten Maßnahmen. Der Erhalt eines lebenswerten Weltklimas ist für alle Marktwirtschaften die Basis
Die Zukunftsfähigkeit ist ein Kriterium für die Bewertung des Wertes eines Unternehmens
Die CSRD-Berichtspflicht vereinfacht es, die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens zu bewerten. Nachhaltigkeit bedeutet auch Resilienz. Investoren, Investorinnen und Stakeholder haben ein großes Interesse daran, dass ihre Investitionen sicher sind und bleiben.
Wer auf durchweg günstige Produktionsketten im Ausland setzt, ist eben auch von diesen abhängig. Das haben die letzten Krisen deutlich gezeigt.
Gerade jetzt ist es eben nicht nur Pflicht, sondern auch eine Chance, vieles neu zu denken.
Nachhaltigkeit unkompliziert in dein Unternehmen implementieren
Das K-Apart Hotel pflanzt mit Click A Tree Bäume und setzt insgesamt auf sichtbare Nachhaltigkeit. Da hier zu einem wesentlichen Teil Business-Gäste von großen Unternehmen Zimmer buchen, die CSRD-Berichtspflichtig sind, ist das Firmenkonzept auch auf deren Bedürfnisse ausgerichtet:
- Es ist GreenSign Level 4 ausgezeichnet
- Es hat lokale Zulieferer & durchdachte Lieferketten
- Es investiert in die Umwelt, regional & global
- Es setzt auf erneuerbare Energien
- Es unterstützt Recycling-Ketten
- Es unterstützt lokale Gemeinschaften
- Es verwendet Produkte, die nachhaltige und soziale Projekte unterstützen
- Es setzt Geschlechtergleichstellung & Inklusion aktiv um
- Es arbeitet ressourcenschonend & giftstoffvermeidend
- Es verwendet Mehrwegprodukte statt Einwegvarianten
(Quelle: www.k-apart.de, 10.02.2024)
Dieses Beispiel zeigt, dass im Grunde jedes Unternehmen das Potenzial hat, nachhaltig zu agieren und dabei erfolgreich und umsatzstark zu bleiben, zu sein oder zu werden.
FAQ über die CSRD Berichtspflicht
Hier findest du in aller Kürze Antworten auf die meistgestellten Fragen zur CSRD Berichtspflicht.
Was besagt die CSRD Richtlinie?
Die CSRD-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive) der EU besagt, dass große Unternehmen und börsennotierte Unternehmen detailliertere und standardisierte Nachhaltigkeitsberichte vorlegen müssen.
Berichtspflicht: Unternehmen müssen über ökologische, soziale und Governance-Aspekte (ESG) berichten.
Umfang: Die Richtlinie gilt für alle großen Unternehmen und börsennotierten Unternehmen in der EU, einschließlich kleinerer börsennotierter Unternehmen ab 2026.
Transparenz: Ziel ist es, die Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsinformationen zu erhöhen.
Standards: Berichte müssen nach einheitlichen EU-Standards erstellt werden, die sich an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) und den Standards des Sustainability Accounting Standards Board (SASB) orientieren.
Ziel: Die CSRD soll Investoren, Verbrauchern und anderen Stakeholdern bessere Informationen zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen liefern.
Umsetzung: Die Richtlinie trat am 21. April 2021 in Kraft und muss von den Mitgliedstaaten bis 2024 in nationales Recht umgesetzt werden.
Für wen ist CSRD verpflichtend?
Die CSRD-Richtlinie ist für bestimmte Unternehmen in der EU verpflichtend:
Große Unternehmen: Unternehmen, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen: mehr als 250 Mitarbeiter, mehr als 40 Millionen Euro Umsatz oder mehr als 20 Millionen Euro Bilanzsumme.
Börsennotierte Unternehmen: Alle an EU-regulierten Märkten notierten Unternehmen, einschließlich kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), außer Kleinstunternehmen.
Finanzinstitute: Banken, Versicherungen und andere finanzielle Institutionen.
Nicht-EU-Unternehmen: Unternehmen, die in der EU tätig sind und bestimmte Umsatzgrenzen überschreiten, müssen ebenfalls Bericht erstatten.
Diese erweiterten Berichtspflichten sollen schrittweise ab dem Geschäftsjahr 2024 in Kraft treten.
Wann tritt CSRD in Deutschland in Kraft?
Die CSRD-Richtlinie (Corporate Sustainability Reporting Directive) tritt in Deutschland ab dem Geschäftsjahr 2024 in Kraft.
Unternehmen müssen erstmals für das Geschäftsjahr 2024 nach den neuen Standards berichten, wobei die Berichte im Jahr 2025 veröffentlicht werden.
Die Umsetzung in nationales Recht muss bis Ende 2023 abgeschlossen sein.
Die neuen Berichtspflichten gelten schrittweise für verschiedene Unternehmenstypen:
2025: Für Unternehmen, die bereits der NFRD (Non-Financial Reporting Directive) unterliegen.
2026: Für große Unternehmen, die nicht bereits unter die NFRD fallen.
2027: Für börsennotierte KMU, kleine und nicht komplexe Kreditinstitute sowie firmeneigene Versicherungsunternehmen.
Diese Zeitpläne sollen den Unternehmen ausreichend Zeit geben, sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.
Ist die CSRD ein Gesetz?
Ja, die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) ist eine EU-Richtlinie und wird als Gesetz in den Mitgliedstaaten umgesetzt.
EU-Richtlinie: Die CSRD wurde von der Europäischen Union erlassen und legt Mindeststandards fest, die alle Mitgliedstaaten umsetzen müssen.
Umsetzung in nationales Recht: Jeder EU-Mitgliedstaat, einschließlich Deutschland, muss die Richtlinie in nationales Recht überführen, was bedeutet, dass entsprechende Gesetze und Vorschriften erlassen werden, um die Anforderungen der CSRD zu erfüllen.
Verpflichtend: Sobald die Richtlinie in nationales Recht umgesetzt ist, sind die betroffenen Unternehmen gesetzlich verpflichtet, die neuen Berichtsanforderungen zu erfüllen.
Die Umsetzung der CSRD in nationales Recht muss bis Ende 2023 erfolgen, damit die Berichtspflichten ab dem Geschäftsjahr 2024 in Kraft treten können.
Was ist der Unterschied zwischen CSR und CSRD?
Der Unterschied zwischen CSR und CSRD liegt in ihrer Definition und ihren Anforderungen:
CSR (Corporate Social Responsibility):
- Freiwilligkeit: CSR bezieht sich auf freiwillige Maßnahmen von Unternehmen, um soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung zu übernehmen.
- Umfang: CSR umfasst Aktivitäten wie Umweltschutz, faire Arbeitsbedingungen, ethisches Handeln und soziale Projekte.
- Berichterstattung: Unternehmen können freiwillig über ihre CSR-Aktivitäten berichten, es gibt jedoch keine einheitlichen Standards oder gesetzliche Verpflichtungen.
- Flexibilität: Unternehmen haben die Freiheit, den Umfang und die Art ihrer CSR-Maßnahmen selbst zu bestimmen.
CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive):
- Verpflichtung: Die CSRD ist eine gesetzliche Richtlinie der EU, die Unternehmen verpflichtet, detaillierte und standardisierte Berichte über ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu erstellen.
- Umfang: Sie umfasst Berichte über ökologische, soziale und Governance-Aspekte (ESG) und erfordert eine umfassendere und systematischere Berichterstattung als CSR.
- Standards: Die CSRD setzt einheitliche EU-weite Berichtsstandards, die sich an internationalen Leitlinien wie der Global Reporting Initiative (GRI) orientieren.
- Rechtliche Verpflichtung: Unternehmen, die unter die CSRD fallen, sind gesetzlich verpflichtet, die Berichtsanforderungen zu erfüllen, und können bei Nichteinhaltung sanktioniert werden.
Zusammengefasst ist CSR eine freiwillige Unternehmensverantwortung, während die CSRD eine gesetzlich vorgeschriebene Berichterstattung über Nachhaltigkeitsleistungen ist.
Welche Unternehmen fallen unter CSRD?
Unter die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) fallen folgende Unternehmen:
Große Unternehmen: Unternehmen, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen:
- Mehr als 250 Mitarbeiter
- Mehr als 40 Millionen Euro Umsatz
- Mehr als 20 Millionen Euro Bilanzsumme
Börsennotierte Unternehmen: Alle an EU-regulierten Märkten notierten Unternehmen, einschließlich kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), außer Kleinstunternehmen.
Finanzinstitute: Banken, Versicherungen und andere finanzielle Institutionen.
Nicht-EU-Unternehmen: Unternehmen, die in der EU tätig sind und bestimmte Umsatzgrenzen überschreiten, müssen ebenfalls Bericht erstatten.
Zeitrahmen für die Umsetzung:
- 2025: Für Unternehmen, die bereits unter die NFRD (Non-Financial Reporting Directive) fallen.
- 2026: Für große Unternehmen, die bisher nicht unter die NFRD fallen.
- 2027: Für börsennotierte KMU, kleine und nicht komplexe Kreditinstitute sowie firmeneigene Versicherungsunternehmen.
Diese Regelungen sorgen dafür, dass eine große Anzahl von Unternehmen verpflichtet ist, standardisierte Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen und offenzulegen.
Sind KMU von CSRD betroffen?
Ja, bestimmte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind von der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) betroffen.
Börsennotierte KMU: KMU, die an EU-regulierten Märkten notiert sind, fallen unter die Berichtspflichten der CSRD. Diese Regelung tritt ab dem Geschäftsjahr 2026 in Kraft, wobei die Berichte erstmals im Jahr 2027 veröffentlicht werden müssen.
Nicht börsennotierte KMU: Diese sind in der Regel nicht verpflichtet, nach der CSRD zu berichten. Allerdings werden sie ermutigt, freiwillig Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen, um Transparenz und Nachhaltigkeitspraktiken zu fördern.
Übergangsregelungen: Börsennotierte KMU haben eine verlängerte Übergangszeit und können vereinfachte Berichtsstandards anwenden, um die Anforderungen der CSRD zu erfüllen und die Belastung zu verringern.
Zusammengefasst sind vor allem börsennotierte KMU von den verpflichtenden Berichtspflichten der CSRD betroffen, während nicht börsennotierte KMU freiwillig berichten können.
Wichtig: Auch für nicht börsennotierte KMU lohnt sich nachhaltiges Engagement. Zumindest, solange sie CSRD-berichtspflichtige Unternehmen als Kundschaft wünsche.
Wenn ein Hotel z.B. Gäste von einem großen Unternehmen willkommen heißen möchte, sollte es sich auf jeden Fall nachhaltig engagieren.
Hier findest du konkrete Beispiele für verschiedene CSR-Lösungen für Unternehmen, sortiert nach Industrie.
Teile dein Wissen über die CSRD Berichterstattungspflicht mit deinen Netzwerken. Sie werden es dir danken.