Schon mal im Supermarkt gestanden und sich gefragt, ob das „grüne“ Produkt im Einkaufswagen wirklich so umweltfreundlich ist, wie es scheint? Dieses Gefühl der Unsicherheit kennen viele. Wenn Unternehmen sich durch geschicktes Marketing ein grüneres Image verpassen, als die Realität hergibt, nennt man das Greenwashing.
Die Wahrheit hinter grünen Versprechen
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Mehr InformationenStellen Sie sich eine typische Situation vor: Sie brauchen neue Kaffeekapseln. Auf einer Verpackung sticht Ihnen das Wort „kompostierbar“ ins Auge und sofort haben Sie ein gutes Gefühl. Sie sehen sich schon dabei, wie Sie die Kapseln einfach auf Ihren Gartenkompost werfen und damit mühelos etwas für die Umwelt tun.
Die Realität sieht aber leider oft ganz anders aus. Viele dieser Kapseln lassen sich nur unter ganz bestimmten Bedingungen in industriellen Anlagen kompostieren – Anlagen, zu denen die meisten von uns gar keinen Zugang haben. In der heimischen Biotonne oder auf dem Komposthaufen verrotten sie deshalb kaum besser als gewöhnlicher Plastikmüll.
Was genau ist Greenwashing?
Das Kaffeekapsel-Beispiel trifft den Nagel auf den Kopf. Greenwashing ist im Grunde eine gezielte Täuschung. Greenwashing Unternehmen nutzen dabei vage, irrelevante oder schlicht falsche Aussagen zur Nachhaltigkeit, um von dem wachsenden Wunsch nach umweltfreundlichen Produkten zu profitieren. Das ist mehr als nur clevere Werbung, es ist strategische Irreführung.
Anstatt wirklich grundlegende und oft teure Veränderungen in der Produktion oder Lieferkette anzustoßen, investieren manche Firmen lieber in eine grüne Fassade. Sie polieren ihr Image mit emotionalen Bildern von unberührter Natur, beruhigenden Erdtönen auf der Verpackung und manchmal sogar mit selbst erfundenen Öko-Siegeln auf.
Greenwashing untergräbt nicht nur das Vertrauen von uns Verbrauchern. Es schadet auch den Unternehmen, die es mit der Nachhaltigkeit wirklich ernst meinen und viel Geld und Mühe in eine bessere Zukunft investieren.
Warum das Thema gerade jetzt so brennt
Das Bewusstsein für Klimawandel und Umweltzerstörung wächst, und damit auch der Wunsch, nachhaltiger einzukaufen. Genau das machen sich einige zunutze. Eine Studie der EU-Kommission hat ergeben, dass sage und schreibe über 53 % der Umweltaussagen von Unternehmen vage, irreführend oder unbegründet sind. Bei dieser Flut an Falschinformationen wird es fast unmöglich, echte Nachhaltigkeit von einer reinen Show zu unterscheiden.
Dieser Guide soll Ihnen dabei helfen, ein besseres Gespür für die Taktiken hinter dem grünen Schein zu entwickeln. Wir wollen Ihnen das nötige Rüstzeug an die Hand geben, um die Versprechen von Greenwashing Unternehmen kritisch zu hinterfragen. Denn nur, wenn wir informierte Entscheidungen treffen, können wir als Verbraucher wirklich etwas bewegen und die Marken unterstützen, die es ehrlich meinen. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Marketing und echte Umweltinitiativen zusammenpassen können, lesen Sie unseren Artikel über Nachhaltigkeit im Marketing.
Was Greenwashing wirklich bedeutet
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Mehr InformationenGreenwashing ist mittlerweile in aller Munde, aber was steckt eigentlich dahinter? Es ist weit mehr als nur ein griffiges Modewort. Im Grunde handelt es sich um eine gezielte Taktik, die darauf abzielt, das wachsende Umweltbewusstsein von Verbrauchern für sich zu nutzen – und deren Vertrauen dabei oft genug missbraucht. Anstatt Sie mit einer trockenen Definition zu langweilen, schauen wir uns lieber an, warum diese Methode so verführerisch und gleichzeitig so problematisch ist.
Stellen Sie sich eine typische Situation im Supermarkt vor. Sie stehen vor dem Regal, und ein Produkt fällt Ihnen sofort auf. Nicht unbedingt wegen des Preises, sondern wegen der Verpackung: sanfte Grüntöne, vielleicht eine idyllische Landschaft oder ein stilisiertes Blatt. Ganz unbewusst verbinden Sie damit positive Eigenschaften wie „natürlich“, „gesund“ oder „umweltfreundlich“.
Genau das ist der springende Punkt. Greenwashing-Unternehmen machen sich diese psychologischen Reflexe zunutze. Sie setzen ganz bewusst eine Bild- und Farbsprache ein, die wir instinktiv mit Natur und Nachhaltigkeit assoziieren, um ein positives Image zu schaffen. Das Problem dabei: Das eigentliche Produkt oder die Geschäftspraktiken dahinter erzählen oft eine ganz andere Geschichte.
Die versteckten Kosten der grünen Fassade
Die Täuschung hat weitreichende Folgen, die weit über den einzelnen enttäuschten Kunden hinausgehen. Greenwashing vergiftet systematisch das Vertrauen im gesamten Markt und schafft eine Atmosphäre des Misstrauens, die am Ende allen schadet.
Klar, die offensichtlichsten Opfer sind wir Verbraucher, deren gute Absichten ausgenutzt werden. Doch der Schaden reicht viel tiefer:
- Ehrliche Unternehmen werden bestraft: Firmen, die wirklich Geld und Mühe in nachhaltige Projekte, faire Lieferketten oder die Reduzierung ihres ökologischen Fußabdrucks stecken, geraten in Sippenhaft. Ihre ernsthaften Bemühungen gehen im lauten Marketing-Getöse der Blender einfach unter.
- Fortschritt wird ausgebremst: Wenn Verbraucher das Gefühl bekommen, dass „grüne“ Versprechen ohnehin nur leere Worte sind, macht sich Zynismus breit. Die Bereitschaft, für wirklich nachhaltige Produkte vielleicht auch etwas mehr zu zahlen, schwindet. Das nimmt dem Markt den entscheidenden Anreiz, die dringend nötige grüne Wende der Wirtschaft voranzutreiben.
Greenwashing ist im Kern der Versuch, sich die Lorbeeren für nachhaltiges Handeln zu sichern, ohne die dafür notwendige Arbeit zu leisten. Es untergräbt die Glaubwürdigkeit des gesamten Marktes.
Ein wachsendes Bewusstsein – und die Konsequenzen
Die gute Nachricht ist: Die Öffentlichkeit schläft nicht. Das Bewusstsein für dieses Thema wächst spürbar. Eine repräsentative Umfrage aus dem Jahr 2023 hat gezeigt, dass bereits rund 56 Prozent der Deutschen mit dem Begriff „Greenwashing“ etwas anfangen können. Sie beschreiben es ziemlich treffend als die Kluft zwischen dem, was Firmen über ihren Umweltschutz erzählen, und dem, was sie tatsächlich tun.
Dieses gestiegene Bewusstsein führt zu einer gesunden Skepsis. Für Greenwashing-Unternehmen wird das zu einem handfesten Geschäftsrisiko, denn ein einmal verspieltes Image lässt sich nur schwer wiederherstellen. In dieser Studie zur Wahrnehmung von Greenwashing können Sie mehr über die Auswirkungen auf die Markenwahrnehmung nachlesen.
Letztendlich schneidet sich ein Unternehmen mit Greenwashing also ins eigene Fleisch. Es mag eine kurzfristige Strategie sein, die vielleicht schnelle Erfolge verspricht, aber langfristig führt sie zu einem massiven Vertrauens- und Reputationsverlust. Und das zerstört die Kundenbindung nachhaltig.
Die Methoden der grünen Täuschung
Um Greenwashing erfolgreich zu entlarven, müssen wir die Spielregeln der Täuschung kennen. Unternehmen, die Greenwashing betreiben, greifen oft auf ein bewährtes Arsenal an Taktiken zurück. Auf den ersten Blick wirken diese oft überzeugend, bei genauerem Hinsehen fallen sie aber in sich zusammen. Wenn Sie diese Methoden verstehen, werden Sie beim nächsten Einkauf sofort ein besseres Gespür dafür haben, was echt ist und was nicht.
Im Grunde geht es darum, die psychologischen Hebel zu erkennen, die gezielt bedient werden, um ein nachhaltiges Image zu erzeugen, wo in Wahrheit keines ist. Von vagen Begriffen bis hin zu völlig irrelevanten Behauptungen – die Bandbreite ist erstaunlich groß.
Vage und unbewiesene Behauptungen
Dies ist die wohl häufigste und einfachste Taktik. Unternehmen schmücken ihre Produkte mit allgemeinen, positiv klingenden Begriffen, die aber keinerlei überprüfbare Bedeutung haben. Worte wie „umweltfreundlich“, „grün“, „naturnah“ oder „nachhaltig hergestellt“ sind hier die Klassiker.
Ohne konkrete Zahlen, anerkannte Zertifikate oder nachvollziehbare Erklärungen sind diese Begriffe wertlos. Fragen Sie sich also immer: Was genau bedeutet „grün“ in diesem Kontext? Spart das Produkt Wasser? Wurde es mit erneuerbaren Energien hergestellt? Wenn das Unternehmen keine Antwort liefert, ist die Aussage wahrscheinlich nur heiße Luft.
Merksatz: Echte Nachhaltigkeit ist spezifisch und messbar. Vage Begriffe sind oft das erste und deutlichste Warnsignal für Greenwashing.
Die folgende Grafik verdeutlicht das Ausmaß des Problems: Sie zeigt, wie viele Umweltlabels nicht validiert sind, wie viele irreführende Aussagen Unternehmen im Schnitt verwenden und wie stark die offiziellen Beschwerden zunehmen.
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Mehr InformationenDiese Daten zeigen eindrücklich, dass ein Großteil der grünen Versprechen einer kritischen Prüfung nicht standhält. Die Verwirrung bei uns Verbrauchern wird hier gezielt ausgenutzt.
Die Betonung irrelevanter Wahrheiten
Eine besonders raffinierte Methode ist es, eine Eigenschaft hervorzuheben, die zwar stimmt, aber völlig irrelevant oder sogar gesetzlich vorgeschrieben ist. Diese Taktik erweckt den Anschein besonderer Umweltfreundlichkeit, obwohl das Unternehmen lediglich geltendes Recht befolgt oder eine Selbstverständlichkeit anpreist.
- Bestes Beispiel: Ein Haarspray wird mit dem Slogan „FCKW-frei“ beworben. Das klingt fortschrittlich, oder? Doch der Einsatz von FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffen) in Sprühdosen ist in der EU bereits seit den 1990er-Jahren verboten. Das Unternehmen rühmt sich also für etwas, das ohnehin Pflicht ist.
Solche Manöver lenken gezielt von den wirklich wichtigen Umweltaspekten ab, wie etwa der Recyclingfähigkeit der Verpackung oder den problematischen Inhaltsstoffen des Produkts selbst.
Versteckte Kompromisse und das kleinere Übel
Hier wird eine einzelne positive Eigenschaft eines Produkts ganz groß herausgestellt, während andere, weitaus größere negative Aspekte einfach verschwiegen werden. Ein klassischer Fall von „eine Hand wäscht die andere schmutzig“.
- Ein typischer Fall: Ein T-Shirt wird als „aus Bio-Baumwolle“ vermarktet. Das ist grundsätzlich eine gute Sache. Wenn diese Bio-Baumwolle aber unter massivem Wasserverbrauch in einer Trockenregion angebaut und anschließend in einer Fabrik gefärbt wird, die ihre giftigen Abwässer ungeklärt in den nächsten Fluss leitet, ist der Gesamt-Fußabdruck katastrophal.
Der Fokus auf einen einzelnen, isolierten Aspekt verschleiert das große Ganze. Echte Nachhaltigkeit betrachtet immer den gesamten Lebenszyklus eines Produkts. Ein tieferes Verständnis dafür, wie Unternehmen Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte ganzheitlich betrachten sollten, finden Sie in unserem Leitfaden zu den ESG-Kriterien für Unternehmen.
Erfundene Siegel und falsche Labels
Was echt aussieht, muss noch lange nicht echt sein. Manche Unternehmen gehen sogar so weit, ihre eigenen „Öko-Siegel“ zu erfinden. Diese Logos sehen oft täuschend offiziell aus – mit grünen Blättern, Erdkugeln oder anderen Natursymbolen –, haben aber keinerlei unabhängige Prüfung oder transparente Kriterien im Hintergrund.
Ihr einziger Zweck ist es, Vertrauen zu erwecken und dem Produkt einen glaubwürdigen Anstrich zu verleihen. Ein echtes Siegel hingegen wird immer von einer unabhängigen, bekannten Organisation vergeben und basiert auf transparenten, öffentlich einsehbaren Kriterien.
Wenn Sie ein Siegel nicht kennen, ist eine schnelle Suche im Internet der beste Weg, um seine Legitimität zu prüfen. Seien Sie also immer misstrauisch gegenüber Logos, bei denen der Absender unklar ist.
Greenwashing in der Praxis: Beispiele, die jeder kennen sollte
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Theorie ist eine Sache, die Realität eine andere. Erst wenn man sich konkrete Fälle aus der Unternehmenswelt ansieht, wird klar, wie clever und manchmal auch dreist Greenwashing betrieben wird. Schauen wir uns also ein paar bekannte Beispiele an und analysieren, welche Taktiken dahinterstecken.
Dabei wird schnell deutlich: Greenwashing ist kein Versehen kleiner, unbedeutender Firmen. Es ist oft eine gezielte Strategie, die in den Marketingetagen einiger der größten Konzerne der Welt entwickelt wird. Die Muster wiederholen sich dabei quer durch alle Branchen – von Mode über Energie bis hin zu Lebensmitteln.
Die Illusion der nachhaltigen Mode
Die Modeindustrie ist ein klassisches Beispiel, bekannt für ihren rasanten Verschleiß an Ressourcen und Kollektionen. Ein berühmter Fast-Fashion-Riese hat vor einiger Zeit eine sogenannte „Conscious Collection“ groß beworben, als wäre sie die grüne Revolution im Kleiderschrank. Die Teile dieser Linie bestanden tatsächlich teilweise aus recycelten oder biologischen Materialien.
Wo ist also der Haken? Diese "bewusste" Kollektion machte nur einen winzigen Prozentsatz des gesamten Angebots aus. Während das Unternehmen sich öffentlichkeitswirksam ein grünes Image verpasste, lief das eigentliche Geschäftsmodell unverändert weiter: die massenhafte Produktion von Wegwerfmode zu Billigpreisen. Das ist die Taktik des versteckten Kompromisses in ihrer reinsten Form. Ein kleiner, positiver Aspekt wird aufgeblasen, um vom schädlichen Gesamtkonzept abzulenken. Ein solches Greenwashing Unternehmen ändert nichts am Kernproblem, sondern baut sich lediglich eine grüne Fassade auf.
Die grüne Werbefassade der Energieriesen
Auch die großen Energiekonzerne, deren Geschäft auf fossilen Brennstoffen basiert, sind Meister des Greenwashings. Ein bekanntes Öl- und Gasunternehmen investierte Millionen in eine Werbekampagne, die ausschließlich seine Projekte im Bereich erneuerbare Energien zeigte. Man sah saubere Windräder und sonnige Solarparks, die den Eindruck erweckten, der Konzern sei ein echter Pionier der Energiewende.
Ein Blick in die Geschäftsberichte zeichnete jedoch ein ganz anderes Bild. Während ein Vermögen ins grüne Marketing floss, wurden weiterhin über 90 % des Gesamtbudgets in die Förderung von Öl und Gas gesteckt.
Hier sehen wir eine Kombination aus Irrelevanz und vagen Behauptungen. Die „grüne“ Aktivität ist im Vergleich zum eigentlichen Geschäft fast bedeutungslos, wird aber genutzt, um das gesamte Unternehmen in ein besseres Licht zu rücken.
Falsche Versprechen im Supermarktregal
Selbst beim Einkauf alltäglicher Dinge ist ein kritischer Blick gefragt. Eine bekannte Lebensmittelmarke pries ihre Wasserflaschen als besonders umweltfreundlich an, weil sie 30 % weniger Plastik enthielten als das Vorgängermodell. Passend dazu wurde die Flasche in einem satten Grün gestaltet, um den Öko-Anstrich zu perfektionieren.
Was dabei verschwiegen wurde: Durch das dünnere Material waren die Flaschen viel instabiler, was zu mehr Transportschäden und somit zu mehr Abfall führte. Außerdem war der Deckel der neuen Flasche nicht recycelbar – ein Detail, das die Ökobilanz wieder verschlechterte. Dieses Beispiel zeigt perfekt, wie ein einzelner, scheinbar guter Fakt genutzt wird, um von anderen, negativen Aspekten abzulenken. Genau solche Fälle untergraben das Vertrauen in die Versprechen von Greenwashing Unternehmen.
Diese Beispiele machen deutlich, wie wichtig es ist, nicht alles für bare Münze zu nehmen und hinter die glänzenden Werbeversprechen zu schauen.
Ihre persönliche Checkliste gegen Greenwashing
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Mehr InformationenNachdem wir uns die Tricks der Greenwashing-Unternehmen und einige echte Beispiele angesehen haben, wird es jetzt praktisch. Hier bekommen Sie das Rüstzeug für Ihren Alltag – eine Art mentale Checkliste. Gehen Sie diese Punkte im Kopf durch, wenn Sie das nächste Mal einkaufen oder eine Marke bewerten, und Sie werden leere Versprechen viel schneller entlarven.
Unterschätzen Sie niemals Ihre Macht als Verbraucher. Jede bewusste Kaufentscheidung sendet ein klares Signal an den Markt. Wie sensibel Kunden auf solche Täuschungsmanöver reagieren, ist bemerkenswert. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass über 50 % der deutschen Konsumenten einer Marke den Rücken kehren würden, wenn sie den Eindruck haben, dass diese Greenwashing betreibt. Und weil Kaufentscheidungen oft in Sekundenbruchteilen fallen, ist es umso wichtiger, einen geschulten Blick zu haben. Mehr zu den Hintergründen dieser Kundenreaktionen auf Greenwashing finden Sie in der verlinkten Studie.
Die richtigen Fragen stellen: So blicken Sie hinter die Fassade
Um wirklich fundierte Entscheidungen zu treffen, müssen Sie die richtigen Fragen stellen. Nehmen Sie Werbeversprechen nicht einfach hin, sondern gehen Sie ihnen auf den Grund. Hier sind die wichtigsten Punkte, auf die Sie achten sollten:
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Sind die Aussagen konkret? Seien Sie misstrauisch bei schwammigen Begriffen wie „umweltfreundlich“ oder „naturnah“. Ein Unternehmen, das es ernst meint, untermauert seine Behauptungen mit Zahlen und Fakten. Statt einem vagen „ressourcenschonend“ sollte es heißen: „Wir haben unseren Wasserverbrauch in der Produktion im Vergleich zum Vorjahr um 25 % gesenkt.“
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Gibt es anerkannte Siegel? Nicht jedes grüne Logo auf der Verpackung ist ein echtes Siegel. Halten Sie Ausschau nach Zertifikaten von unabhängigen, bekannten Organisationen. Ein vertrauenswürdiges Siegel hat immer transparente Kriterien, die für jeden einsehbar sind.
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Wird Transparenz gelebt? Spricht das Unternehmen nur über seine Erfolge oder redet es auch offen über Herausforderungen und Rückschläge? Echte Nachhaltigkeit ist eine Reise, kein fertiges Ziel. Firmen, die ihre gesamte Lieferkette beleuchten und auch über Schwierigkeiten berichten, sind in der Regel glaubwürdiger.
Vertrauenswürdige Siegel erkennen und Etikettenschwindel vermeiden
Die Welt der Öko-Labels kann ein echter Dschungel sein. Es gibt Hunderte, und viele davon sind reine Fantasieprodukte von Unternehmen, die sich einen grünen Anstrich geben wollen. Echte Siegel sind Ihr Kompass in diesem Durcheinander.
Ein glaubwürdiges Siegel erkennen Sie daran, dass es von einer unabhängigen Drittpartei vergeben wird und auf strengen, wissenschaftlich fundierten Kriterien basiert. Außerdem finden regelmäßige Kontrollen statt, um die Einhaltung zu überprüfen.
Hier sind einige der bekanntesten und verlässlichsten Siegel im deutschsprachigen Raum, die Ihnen eine gute Orientierung bieten:
Tabelle verlässlicher Nachhaltigkeitssiegel
| Siegel | Bereich | Was es bedeutet |
|---|---|---|
| Blauer Engel | Produkte & Dienstleistungen | Das älteste Umweltzeichen der Welt, staatlich getragen. Es zeichnet Produkte aus, die hohe Ansprüche an Umwelt-, Gesundheits- und Gebrauchseigenschaften erfüllen. |
| EU-Bio-Siegel | Lebensmittel | Garantiert, dass landwirtschaftliche Produkte nach den strengen EU-Vorschriften für den ökologischen Landbau erzeugt wurden. |
| Fairtrade | Soziale Standards | Stellt faire Handelsbedingungen, gerechte Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Produzenten in Entwicklungsländern in den Mittelpunkt. |
| Naturland | Lebensmittel & Kosmetik | Geht oft über die EU-Bio-Standards hinaus und integriert zusätzlich strenge soziale Richtlinien. |
Seien Sie skeptisch, wenn Sie ein Siegel noch nie gesehen haben, besonders wenn es so aussieht, als käme es direkt vom Hersteller. Eine schnelle Online-Suche nach dem Namen des Siegels plus dem Wort „Kriterien“ oder „unabhängig“ bringt meist schnell Licht ins Dunkel.
Wenn Sie diese Punkte beherzigen, schärfen Sie Ihren Blick für die Details, die echte Nachhaltigkeit von einer reinen Fassade unterscheiden. Es geht eben nicht nur darum, auf die grünen Highlights zu schauen, sondern auch die Bereiche zu erkennen, über die ein Greenwashing-Unternehmen lieber schweigt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Frage, wie transparent eine Firma ihre CO?-Bilanz als Unternehmen erstellt und welche konkreten Maßnahmen daraus folgen.
Häufig gestellte Fragen zu Greenwashing
Im Gespräch über Nachhaltigkeit und unternehmerische Verantwortung kommen bestimmte Fragen immer wieder auf. Um letzte Unklarheiten aus dem Weg zu räumen und Ihnen handfeste Antworten zu geben, haben wir die wichtigsten Punkte zum Thema Greenwashing hier für Sie zusammengefasst.
Ist Greenwashing in Deutschland eigentlich illegal?
Ja, Greenwashing kann durchaus rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Es fällt unter das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und wird als irreführende Werbung eingestuft. Wenn ein Unternehmen also nachweislich falsche, unklare oder schlicht unbewiesene Aussagen über seine Umweltfreundlichkeit trifft, um sich einen Vorteil zu verschaffen, können Wettbewerber oder Verbraucherschutzverbände klagen.
Der Haken an der Sache: Die Beweislast liegt oft beim Kläger. Es muss nachgewiesen werden, dass eine Aussage nicht nur täuscht, sondern auch die Kaufentscheidung der Kunden beeinflusst hat. Das macht die Verfolgung in der Praxis manchmal kompliziert, aber keineswegs unmöglich. Mit der neuen Green Claims Directive der EU wird der Druck auf Greenwashing Unternehmen aber deutlich steigen, da sie klare und verbindliche Regeln für Umweltwerbung schafft.
Woran erkenne ich ein wirklich nachhaltiges Unternehmen?
Ein wirklich nachhaltiges Unternehmen lässt sich vor allem an zwei Dingen festmachen: Transparenz und handfeste Belege. Anstatt sich hinter vagen Werbephrasen zu verstecken, liefern diese Firmen konkrete Beweise für ihre Anstrengungen.
Achten Sie einfach auf diese Merkmale:
- Detaillierte Berichte: Echte Nachhaltigkeitspioniere veröffentlichen umfassende Berichte, die nicht nur Erfolge feiern, sondern auch offen über Herausforderungen und messbare Ziele für die Zukunft sprechen.
- Anerkannte Siegel: Vertrauenswürdige Zertifikate von unabhängigen, bekannten Organisationen sind ein gutes Zeichen. Dazu gehören zum Beispiel der Blaue Engel, Fairtrade oder das EU-Bio-Siegel.
- Messbare Ziele: Ein glaubwürdiges Unternehmen sagt nicht einfach „Wir wollen umweltfreundlicher werden“. Es sagt: „Wir reduzieren unseren CO?-Ausstoß bis 2030 um 40 % im Vergleich zum Basisjahr 2020.“
Echte Nachhaltigkeit scheut das Licht der Öffentlichkeit nicht. Unternehmen, die offen über ihre gesamte Lieferkette, ihre Produktionsmethoden und sogar über Rückschläge sprechen, sind in der Regel die ehrlicheren Akteure.
Was kann ich tun, wenn ich Greenwashing vermute?
Wenn Sie das Gefühl haben, ein Unternehmen betreibt Greenwashing, sind Sie keineswegs machtlos. Sie können aktiv werden und damit zu mehr Ehrlichkeit am Markt beitragen. Ein sehr wirksamer Weg ist, Ihren Verdacht bei der Verbraucherzentrale oder der Wettbewerbszentrale zu melden. Diese Organisationen haben die Expertise und die Mittel, solche Fälle professionell zu prüfen und notfalls auch rechtliche Schritte einzuleiten.
Unterschätzen Sie auch nicht die Macht des öffentlichen Drucks. Fragen Sie direkt beim Unternehmen nach – über soziale Medien oder per E-Mail – und bitten Sie um konkrete Nachweise für die vollmundigen Umweltversprechen. Oft reicht schon eine kritische Nachfrage, damit ein Unternehmen seine Kommunikation überdenkt.
Sind Produkte mit dem Label „klimaneutral“ automatisch eine gute Wahl?
Leider nicht immer. Der Begriff „klimaneutral“ ist nicht gesetzlich geschützt und wird oft missverständlich verwendet. Häufig bedeutet er nur, dass ein Unternehmen seine CO?-Emissionen durch den Kauf günstiger Zertifikate kompensiert, anstatt sie wirklich zu reduzieren. Man kauft sich quasi von der eigenen Verantwortung frei, ohne das eigentliche Problem anzugehen.
Schauen Sie deshalb genauer hin. Ein glaubwürdiger Weg zur Klimaneutralität folgt immer dieser Reihenfolge: vermeiden, reduzieren und erst dann kompensieren. Prüfen Sie, ob das Unternehmen zuerst alles unternimmt, um Emissionen zu senken. Der reine Kauf von Zertifikaten ohne grundlegende Veränderungen im eigenen Betrieb ist oft nur eine moderne Form des Greenwashings.
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